NATRIUMHYDROGENCARBONAT 8,4% Glas Infusionslsg.

Natriumhydrogencarbonat 8,4% Infusionslösung: Anwendung und Wirkung

1. Informationen über Natriumhydrogencarbonat 8,4% Glas Infusionslösung

Natriumhydrogencarbonat 8,4% Infusionslösung ist eine sterile, klare, farblose bis leicht opaleszierende Lösung, die als Puffer zur Behandlung von metabolischen Azidosen eingesetzt wird. Sie wird intravenös verabreicht und ist in Glasbehältern verpackt, um die Integrität der Lösung zu gewährleisten. Die Lösung dient dazu, den pH-Wert im Blut zu korrigieren, wenn dieser aufgrund verschiedener Erkrankungen oder Zustände zu niedrig ist. Die Verabreichung erfolgt in der Regel unter strenger medizinischer Überwachung, da eine genaue Dosierung und Überwachung des Patienten erforderlich ist.

2. Einsatzgebiete

Die Infusionslösung wird in der Medizin hauptsächlich zur Behandlung von metabolischen Azidosen verschiedener Genese eingesetzt. Dazu gehören Zustände wie Nierenversagen, unkontrollierter Diabetes (diabetische Ketoazidose), Schock, schwere Dehydratation, Herzstillstand und andere Zustände, die zu einer Anhäufung von Säuren im Körper führen. Sie kann auch während Operationen verwendet werden, um einer metabolischen Azidose vorzubeugen oder zu behandeln, die durch den operativen Eingriff und den damit verbundenen Blutverlust entstehen kann.

3. Wirkstoffe mit Mengenangabe und deren Funktion

Die Hauptkomponente der Infusionslösung ist Natriumhydrogencarbonat (NaHCO₃), auch bekannt als Backsoda oder Natron. In einer 8,4%igen Lösung bedeutet dies, dass 84 Gramm Natriumhydrogencarbonat in einem Liter Wasser gelöst sind. Dies entspricht einer Konzentration von etwa 1 Mol pro Liter (1 M), da das Molekulargewicht von NaHCO₃ ungefähr 84 g/mol beträgt. Natriumhydrogencarbonat wirkt als Puffer, indem es Wasserstoffionen bindet und so den pH-Wert des Blutes erhöht. Es wird zu Natrium und Bicarbonat im Blut dissoziiert, wobei letzteres die Pufferkapazität erhöht und zur Neutralisierung der überschüssigen Säure beiträgt.

4. Anwendung in der medizinischen Versorgung

Die Verwendung von Natriumhydrogencarbonat 8,4% Infusionslösung ist ausschließlich für die Anwendung unter ärztlicher Aufsicht und in medizinischen Einrichtungen vorgesehen. Die Anwendung durch Patienten zu Hause ist nicht vorgesehen und kann gefährlich sein. Die Dosierung und Infusionsrate werden individuell nach dem Säure-Basen-Status des Patienten und dessen klinischem Zustand bestimmt. Die Überwachung von Blutgasanalysen ist entscheidend, um die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen und eine mögliche Überkorrektur, die zu einer Alkalose führen könnte, zu vermeiden.

5. Wichtige Hinweise

Bei der Verabreichung von Natriumhydrogencarbonat 8,4% Infusionslösung ist Vorsicht geboten, da eine zu schnelle oder zu hohe Dosierung zu Komplikationen wie Hypernatriämie, Hypokaliämie, Hypokalzämie oder einer metabolischen Alkalose führen kann. Es ist auch wichtig, die Elektrolytkonzentrationen im Blut während der Behandlung zu überwachen, um Elektrolytungleichgewichte rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Infusionslösung sollte nicht verwendet werden, wenn sie Trübungen oder Ablagerungen aufweist oder das Verfallsdatum überschritten ist. Die Kompatibilität mit anderen intravenös verabreichten Medikamenten sollte vor der Mischung überprüft werden, um Wechselwirkungen oder Inkompatibilitäten zu vermeiden.